„Ich suche das Abenteuer beim Laufen“

„Ich suche das Abenteuer beim Laufen“

Frank läuft für seine Seele, seinen Kopf und den Geist.

Bestzeiten jagt er nicht – es geht um etwas anderes: Frank Bauknecht ist beim Laufen auf der Suche nach Abenteuern und stets dabei, neue Trails zu erkunden.

Acht Tagesetappen. 268 Kilometer. 16.300 Höhenmeter. Die längste Tagesetappe fast 50 Kilometer lang. Auf einen angsteinflößenden Anblick eines Bergmassivs folgt eine atemberaubende Aussicht nach dem Anstieg: ein Blick auf ein von Wolken eingerahmtes Alpenpanorama. Schmale Gebirgspässe verlangen dem Läufer alles ab. Zwischendurch immer wieder Zweifel, gefolgt von faszinierenden Augenblicken.

Das ist der Transalp-Run. Solche Erfahrungen verändern eine Läuferseele. „Diese Eindrücke arbeiten noch Monate nach dem Erlebnis in dir“, erzählt Frank Bauknecht. Die intensiven Momente aus dem Transalp-Run 2014 haben auch ihn verändert. Er war danach ein anderer Läufer – noch mehr Leidenschaft hatte es in ihm entfacht. In den sieben Tagen überwinden die Läufer nicht nur die Alpen, sondern auch persönliche Grenzen: mehr als 15.000 Höhenmeter in acht Tagesetappen von Ruhpolding in Bayern nach Sexten, Bozen in Italien – eine unfassbare Leistung.

Frank Bauknecht startete beim 10. Transalp-Run im Jahr 2014 zum ersten Mal bei einem solchen Wettkampf und erfüllte sich damit einen Traum. Das Rennen forderte viel von ihm, schenkte ihm dafür aber auch unvergessliche Momente. Es ging über bis zu 3.000 Meter hohe Bergpässe, durch wunderschöne Täler und quer über den Hauptkamm der Alpen.

Es war eines meiner schönsten und zugleich intensivsten Lauferlebnisse.

Rückblickend erzählt Frank: „Dieses Gefühl, einfach rausgehen, loslaufen, einen Berg hochlaufen und nicht zu wissen, wie es da oben aussieht, oder gar auf der anderen Seite des Bergs – das ist es, was mich seitdem antreibt.“ Dieses Jahr, im September 2017, startet Frank erneut in dieses Abenteuer: den Transalp-Run. Aber wie ist er eigentlich zum Laufen gekommen? „Man wächst da so rein“, erzählt Frank. Sein Antrieb damals: der Klassiker – er suchte einen Ausgleich zu Job und Alltag und wollte gleichzeitig verhindern, dass er mit steigendem Alter immer träger würde. „Ich möchte fit bleiben.“ Heute ist der 46-Jährige ein eher ambitionierter Hobbyläufer, der zwar keine Weltrekorde jagt, den aber zweifelsfrei die absolute Laufleidenschaft gepackt hat.

Hauptsache laufen. Laufen, laufen, laufen …

Frank Bauknecht hat für seine Leidenschaft den perfekten Wohnort: In der Nähe von Stuttgart, direkt am Rande der Schwäbischen Alb, hat er das Gebirge quasi vor der Haustür. Deshalb ist er viel auf Trails unterwegs. Die Neugier auf neue Wege ist seine Motivation, immer wieder die Laufschuhe zu schnüren und loszulaufen. „Ich gehe raus und entscheide immer spontan: links herum oder nach rechts – ich folge einem Impuls“, erzählt Frank. Er ist nicht der Läufer, der zu Hause auf Karten schaut und sich vorab den perfekten Trail raussucht. Frank plant nicht, er läuft einfach drauflos – „oft vergesse ich beim Laufen dann auch einfach die Zeit, ich bin in Gedanken versunken und genieße einfach das Naturerlebnis, und schwuppdiwupp sind zwei Stunden rum.“ Während er das erzählt, leuchten seine Augen, und die Leidenschaft fürs Laufen ist unübersehbar.

Die Abwechslung ist das Entscheidende

Für einen leidenschaftlichen Läufer ist es oft entscheidend, unterschiedliche Reize zu setzen: mal kurz und schnell, mal lang und langsam, mal hoch und steil. Das berichtet auch Frank: „Ich möchte unterschiedliche Strecken laufen, Trails entdecken – das ist es, was mich reizt und was auch für meinen Körper das Beste ist.“ Diese Abwechslung ist für ihn gewissermaßen zu seiner Laufphilosophie geworden. Das bedeutet für ihn auch, an ganz unterschiedlichen Wettkämpfen teilzunehmen. Das sind mal Zehn-Kilometer-Läufe in seiner Heimat, das ist aber auch mal ein Halbmarathon – stets im Fokus steht der Spaß an der Sache. Bei Läufen in seiner Heimatregion genießt er es, immer wieder Menschen zu treffen, die er schon lange kennt. Der Mallorca-Marathon im Oktober ist für Frank hingegen ein besonders schöner Saisonabschluss und mittlerweile fast Tradition. So ein Wettkampf wie der Transalp-Run, wie er ihn im Jahr 2014 gelaufen ist und für dieses Jahr erneut geplant hat, ist ein Highlight. Bei allem steht für ihn aber immer fest:

Ohne Laufen fehlt was!

Der perfekte Lauf – gibt es den?

Für Frank Bauknecht gibt es sie, die perfekten Läufe: „Wenn ich im Urlaub an der Küste des Mittelmeers entlanglaufe – das ist perfekt. Wenn ich bei einem Trailrun den Gipfel erreiche – das ist perfekt. Wenn ich nach Neuschnee der Erste bin, der Fußabdrücke hinterlässt – das ist perfekt.“ Um solche Lauferlebnisse wahrzunehmen und in sich aufzusaugen, hat Frank einen Tipp: „Man muss bei einem Lauf auch mal stehen bleiben, den Moment genießen und die Faszination dieser Situation ganz bewusst wahrnehmen“, das macht das Laufen für Frank Bauknecht so unheimlich schön, und diese Momente sind es, die ihm Kraft geben – zum Beispiel, um den Transalp-Run zu erleben. Immer auf der Suche nach #myperfecttrail.